Donnerstag, 16. Juni 2011

1.14.1 Arctic Monkeys - Whatever people say I am, that´s what I´m not


Interesse an den Arctic Monkeys kam - wiedermal - aus dem Nichts. Plötzlich war die Laune da, hervorgerufen durch das Erscheinen des 4. Studioalbums. Schwupps wurde das Debutalbum besorgt. Recherche um Letzteres ließ mich auf die Nacherzählung des großen Brit-Rock-Hypes von 2006 stoßen, den ich auf Grund anderer Projekte eindeutig verschlafen zu haben scheine.
Jetzt steige ich also gute 5 Jahre zu spät auf das erfrischend talentierte Quartett ein. Was mich beim ersten Gehversuch mit Whatever people say I am, that´s what I´m not mitgerissen hat, erfahrt ihr hier.

Und im Prinzip wird sich Strawpinion mit den kommenden Zeilen nicht viel von den Millionen anderer Blogs und Reviews unterscheiden, denn ich hab für die Gruppe bis zum Entstehen dieses Eintrags nur Lob übrig.
Unterm Strich war ich dieses erste Halbjahr kaum mit Rockmusik - vom kurzen Aufleuchten von Green Day und der Panic! at the Disco-Laune mal abgesehen - unterwegs. Doch meine momentane Electronic-Laune findet mit der freudigen Überraschung über die jungen Briten ein jähes Ende.
Von Anfang an gestaltet sich das genauso rohe wie durchdachte Album sehr umfangreich, der britische Akzent von Sänger Alex Turner umgänglich und mitreissend.
Der erste Titel The view from afternoon lässt einen nicht lange auf Können warten. Hier bekommt man alles geboten, mehr sogar als beim Superhit und Nachfolgetitel I bet you look good on the dancefloor. Dieser geht leider - oder Musik sei dank - etwas mehr ins Ohr und bleibt dort hängen., wiederholt sich den ganzen Tag und macht nur Lust auf mehr. Und aufs Tanzen bzw. Abgehen.

Das hohe Level verliert sich überraschenderweise nicht so schnell wie bei ähnlichen Bands wie Bloc Party, die dazu neigen sich zu verlaufen. Die Arctic Monkeys werden ihren Text-Ballast in poetischen monologen Wortgefechten verteilt los und man kommt in unüberhörbaren Genuss von Bassgitarre und dem Rest des Teams.
Da quasi nur musikalische Highlights auf der von frühen Demos der Band zusammengeschusterten Platte zu finden sind, bleibt mir nur das Gesamtkunstwerk (dass ich trotz diverser Meinungen nicht als Konzeptalbum empfinde) zu empfehlen und meine Lieblinge hervorzuheben. Und offen gesagt hat es mir das einzige ruhige Lied der Scheibe Riot Van sehr angetan und mich der umfangreichen Text-Seite der Arctic Monkeys geöffnet. Es geht nichts über Geschichten von Qualität bei gutem Sound, und hier meint es die derzeit vierköpfige Band wirklich gut mit uns. Ich hoffe, dass die kommenden Alben (denen ich mich der Reihe nach widmen werde) ähnlich funktionieren.

Fake tales of San Francisco, Mardy Bum - schwer zu sagen wer bei mir das Rennen macht. Bis auf Riot Van trägt alles eine angenehm überraschende Schärfe in sich. Und besonders wenn man sich dem stuff wirklich widmet und auf Höhepunkte und Tiefphasen achtet, glänzen sie auf dem Album mit allem was sie haben..

Aber irgendwie haut mich From the Ritz to the Rubble am meisten um - man bekommt von allem so viel mit und kann sich in der schönen Anordnung von Sound sein persönliches Tortenstück heraussuchen und daran herumknabbern bis einem ein anderer Teil besser schmeckt.
Ich hab auf jeden Fall Hunger auf mehr bekommen und bin sehr gespannt, womit sie noch aufwarten. Diesmal hab ich mir erstaunlich viel Zeit mit dem Debutalbum gelassen, sonst ist die Gier nach mehr Musik meistens stärker. Vielleicht bin ich da echt wieder an etwas Besonderes geraten.

Das Cover zeigt übrigens einen Freund der Band beim Rauchen - ein Bild, das in GB auf negative Kritik gestoßen ist, weil es in vieler Augen den Genuss des Rauchens verherrlicht.
Der Produktmanager hatte dafür lediglich ein trockenes "You can see from the image smoking is not doing him the world of good." übrig. Sympathisch ehrlich von jemandem, dessen Position es sein sollte, sein Zeug so verkaufbar und zugänglich wie möglich zu liefern.

Mag ich. Mehr davon.

StrawHat
(looks good on the dancefloor)

--------------------------------------------------------------------------------

LINKS: 

FROM THE RITZ TO THE RUBBLE VIDEO: http://youtu.be/vEKJAw_tuxg

TRACKLIST & HIGHLIGHTS:

01 The view from the afternoon
02 I bet you look good on the dancefloor
03 Fakes tales of San Francisco
04 Dancing shoes
05 You probably couldn´t see for the lights but you were staring straight at me
06 Still take you home
07 Riot Van
08 Red Lights indicates doors are secured
09 Mardy Bum
10 Perhaps Vampires is a bit strong
11 When the sun goes down
12 From the Ritz to the Rubble
13 A certain romance

 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen