Freitag, 13. Januar 2012

1.24.1 Foo Fighters - Wasting Light



Nach sechs erfolgreichen Alben kann man David Dave Grohls Foo Fighters in ihrem Fach nichts mehr vormachen. Seit 1995 schon sind sie der Welt ein Begriff, nie standen unter ihren Namen Flops oder enttäuschende Scheiben im Regal, nur wenige Jahre lagen stets zwischen ihren Longplayern. 
Das ist wie eine gute Dosis Rock, der sich vom Wandel der Musikwelt nie beeinflussen ließ, und die man eben alle paar heilige Zeiten verabreicht bekommt.
2011 erschien nun das bislang aktuellste Album der fünf Musiker und nach gefühlten Jahrzehnten meiner Observation aus der Ferne, schlug ein Song dermaßen auf Planet StrawHat ein, dass ich glatt das Album mitgehen ließ. Äh, natürlich gegen Bezahlung.
Und es wird nicht meine letzte Foo Fighters-Platte gewesen sein - so viel ist nach elf unterhaltsamen Tracks gewiss.

.. denn, das Ergebis ihrer Garagen-Sessions kann sich tatsächlich hören lassen. 
Zugegeben: Viel, ausgesprochen beabsichtigte, Garage ist in diesen Sessions nicht enthalten. Es erscheint wie ein grandios arrangiertes Rock-Album, dessen Tracks viel Gefühl und Stimmung beherbergen. Auf so manch genialen Refrain setzt Grohl tatsächlich noch eine gute Zeile nach der anderen drauf, die Riffs lassen das gesamte Album lang nicht nach.
Klar sind hitverdächtige Songs also systematisch als Singles ausgekoppelt worden. Das hookende Rope, Strawpinion SONG OF WINTER 2011 Arlandria und die tiefgehenden Lieder Walk und These Days, sind klar die stärksten Tracks auf der Scheibe, werden auch dementsprechend vermarktet.
Als ein noch sehr Foo Fighters-unerfahrener potentieller Fan, fehlt mir noch das Ohr ob die Art und Weise an die Themen auf dem Album, darunter wohl viel mit Liebe einhergehender Schmerz, heranzugehen, von früheren Werken abweicht. Ich hatte Grohl aber als sehr textstark, seine Band als Rockmusiker ohne Gnade in Erinnerung, somit liegt eine weitere Annäherung an die großen Maßstabalben vergangener Zeiten nicht fern.

Insgesamt wirkt Wasting Light selbst sehr frisch und zugänglich. Um ehrlich zu sein hat es mich bei der ersten zählbaren Reise ziemlich umgehauen - selbst die Songs, die ich durch oftmaliges Hören im Radio quasi auswendig lernen durfte und gelernt habe, William Goldsmiths Drums durch simples Fingergetrommel auf dem Lenkrad meines Autos in diesem Zuge beinahe erkennbar wiederzugeben.
Natürlich kehre ich mit solch starken Erinnerungen immer wieder zu diesem Wirt, Wasting Light, zurück und gebe mir zum richtigen Zeitpunkt gerne einen Zug meiner Lieblingstracks. 
Nach einer Weile kristallisierte sich die erste Hälfte des Albums als die klar Bessere heraus. Irgendwann erreicht es schließlich einen Punkt, an dem es einfach zu gutem Rock verschwimmt und rechtzeitig, wenn auch spät, zum packenden Finale mit Walk den Kopf wieder gerade rückt und fokussiert.
Wasting Light ist ein, trotz tragischer Textpassagen und Grohls Resignation mit seinen Karriereerfahrungen - u.a. mit seinem verstorbenen Bandkollegen Kurt Cobain, ziemlich heftiges Energiealbum. Man wird unweigerlich gut gelaunt, ohne dass ein einziger Teil dieser sehr talentierten und organisierten Gruppe seinen Job vernachlässigt und einen nicht in den Boden rockt. Von der ersten bis zur letzten Sekunde wohlgemerkt.

Auch wenn das Interesse für sie wirklich spät kommt, freue ich mich auf die verpassten Werke. Wenn diese auch nur die Ansätze dieser tollen Track-Ernte widerspiegeln können, bin ich zufrieden.
Live dürfte die Band das Erscheinungsjahr der Platte zusammen mit Tenacious D in Auckland, Neuseeland, beendet haben. Dass eine freundschaftliche und geschäftliche Verbindung mit Jack Black besteht, ist nach Kings Of Rock ja mehr als vermutbar gewesen. Interessanterweise bekam der auch schauspielerisch äußerst überzeugende Dave Grohl hingegen auf der Studio-Version von Wasting Light unter anderem auch Unterstützung von Krist Novoselic, der im Jahr nach Cobains Suizid bekanntermaßen die Rolle des Foo Fighters-Bassisten quasi ablehnte. Im vorletzten Track des neuen Albums, I should have known, wurde sein Mitwirken erkennbar gemacht. Es ist nicht die erste Zusammenarbeit mit den ihnen, aber die wohl deutlichste auf einem Album.

Ihr seht: Hier handelt sich es sich um alles andere als Lichtverschwendung. Nein, es gibt selbst nach 16 Jahren mit dieser Band viel gute Musik und interessante Texte oder Facts zu holen. Und für mich nach zu holen, denn sie zeigen eine Menge ansprechende Attribute: Skills und Herz.
Mit welcher Art Emotionen kann man ein neues Jahr denn schöner begrüßen?

Offene Türen und Tore für Foo Fighters also!

StrawHat
(hatte zu viele Ideen diesen Post zu beenden) 
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TRACKLIST & HIGHLIGHTS:

01 Bridge Burning
02 Rope
03 Dear Rosemary
04 White Limo
05 Arlandria
06 These Days
07 Back & Forth
08 A Matter of Time
09 Miss the Misery
10 I should have known
11 Walk

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