Freitag, 6. Januar 2012

2.29 BORDERLANDS (PS3)



Sympathischer Kerl, was?
Wenn ihr erst mal höhere Level erreicht, werdet ihr ihn vermissen, werdet ihm und seinen Kumpelz und den schönen Zeiten die ihr mit ihnen hattet, hinterherweinen. Typen wie er bilden nämlich die unterste Schicht an Kanonenfutter im Ego-Shooter-Hit Borderlands.
Ewig nicht angerührt, wurde es wieder Zeit für mich einen halbwegs interessanten Titel dieses Genres auszuprobieren. Worin mich die, daraus hervorgehend, gute Erfahrung letztlich leider stürzen würde, erzähle ich euch jedoch später an einer anderen Stelle. 
Nun hat nämlich 2K, die es mit Bioshock 2 immerhin in die Nominierungen der Strawards 2011 schafften, das Glück, sich auf Strawpinion wiederzufinden, denn die Co-Op-Abenteuer in dieser spaßigen Sci-Fi-Schießerei (das reimt sich, dankeschön) sind eine Erwähnung wert.

Die Brücke zum frech-skurrilen Humor des Spiels war bereits innerhalb der Anfangssequenz gebaut. Als Mensch, der Comics schätzt und den unerwartet spaßige Gemeinheiten begeistern, ist es schwer eine skeptische Miene zu behalten, wenn du diese Hand voll spielbarer Charaktere vorgestellt bekommst. Die Wahl, mit wem ich mich beschäftige, war innerhalb von Sekunden getroffen - die Entscheidung, die Sache nicht im Alleindurchlauf auszuprobieren, sondern einen Multiplayer daraus zu machen, folgte nicht lange darauf. Und gut wars.
Denn bei all dem Spielraum für RPG-Freunde und dem guten Stück Ballerei, bekommt man auch ein riesiges Tortenstück an Einöde vor die Nase gesetzt. Sich diesen beizeiten schwer verdaulichen Kuchen zu zweit herunter zu würgen, rettete dem Spiel also praktisch den Hals.
Wie viele Games dieser Gattung, setzt Borderlands auf massig Missionsvarieté und demnach gute wie böse Auftraggeber. Mal musst du dies aus einer Spinnen-verseuchten Höhle sammeln, mal dem Terroristen eine Kugel in den Kopf jagen - allzu spektakulär ist die Richtung in die es geht, nicht, aber der Weg zum Ziel und die großen Steine, die du auf dieser Strecke als Hindernisse überwindest - das kann jetzt ein prügelnder Muskelberg mit elektrischen Waffen sein, oder ein bloß durch Bazookas zerlegbares Raubtier - halten dich gebannt vor dem Bildschirm und sorgen für hohen Wiederspielwert.

Als vernünftiger Ego-Shooter, besitzt das 2009 erschienene Spiel einserseits natürlich einen hohen Schusswaffen-Fokus. Wie fast immer bringt es natürlich nichts sie sich mit hart verdientem Geld, das ohnehin zu oft für MedKits draufgehen muss, langweilig im "Laden" zu kaufen. Die richtigen Wummen liegen in der Gegend verstreut, oder in Kisten des Feindes versteckt, die man sich natürlich auch erstmal tapfer erkämpfen muss.
Die Waffen, darunter modifzierte Revolver, Shotguns, Sniper, oder klebende, selbstauslösende Granaten und Bewegungs-Mienen, machen Spaß und wechseln sich regelrecht gekonnt ab.

Natürlich besitzt auch jeder der vier wählbaren Schatzjäger seine eigenen levelbaren Skills und Besonderheiten. 
In meinem Fall, der etwas simple aber gar nicht sanfte Riese Brick (dieser Name sorgte stets für einen immer wiederkehrenden Ohrwurm von einer bestimmten Gruppe), mit faustdicken Argumenten, die jede Schusswaffe hingegen schwach aussehen lassen - er selbst dreht dabei zwar ein bisschen am Rad, aber: wer tut das in diesem Spiel nicht?!
Ganz im Ernst! Es gibt nur verrückte und zwielichtige Menschen auf dem sandigen Planeten Pandora (dessen Name zugegebenermaßen mittlerweile ein bisschen abgenutzt erscheint) - bloß die Durchgeknallten scheinen den tödlichen Alltag überlebt zu haben. Und eure wortkarge Figur ist in diesem Sorgensumpf der festen Überzeugung, the Vault, einen unschätzbar wertvollen Schatz, heben zu können.
Diese Reise führt euch über bergige und sandige Gebiete, verlassene Städte und Diebesnester. Immer gilt es auf der Hut vor angreifenden Psychopathen oder der bissigen Fauna Pandoras zu sein - es gibt keinen Gliederfüßer, keine gepanzerte Katze, die euch nicht doppelt unterstrichen auf die Mittagsmenü-Tafel des Tages gekreidet hat. Diese brutalen Erlebnisse, durch dumme Aktionen und grobem Comic-Charme verfeinert, sorgen für eine großartige Zeit zu zweit. Borderlands ist quasi besser als jede Hochzeitsreise, selbst wenn ihr mit dem besten Kumpel spielt.

Wer also gerne mal ein bisschen Blut sieht und daher killende Kleintiere mit dem Auto überfährt, sich von zwergwüchsigen Schreihälsen und ihren umso größeren Kollegen durch Gebirge hetzen lässt oder ekeliges Sightseeing unter monströsen Gegnern ausprobieren will, der greift hier bitte zu, schnappt sich einen Zweiten und los geht's.
Borderlands ist bei weitem kein Meisterwerk, Spaß hat man dennoch ohne Ende. Die Welt mag kaum originelle Erfindungen haben, umso leichter findet man sich jedoch zurecht, kann ihre oder seine Waffen, Verteidigung, Spezialfähigkeiten und Kleidung für den Kampf optimieren und so manche Hürde durch konzentriertes, kein Bisschen langatmiges Trainieren (siehe Final Fantasy) überwinden.
Oft braucht ihr aber bloß Glück und einen nach Gefühl gezielten Schuss durch den aufgewirbelten Staub, um das Fell nicht über die Ohren gezogen zu bekommen.
Und Staub wirbelt dieses Spiel immer auf.

StrawHat
(wants to build you up and break you down)
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LINKS:

BORDERLANDS GAMEPLAY TRAILER: http://youtu.be/gDSRdp6Ar3M 

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