Dienstag, 3. April 2012

1.29.1 Deadmau5 - For Lack Of A Better Name


Durchdringende, leuchtende Augen einer von Menschenhand konstruierten Nachbildung eines Mäusekopfs strahlen euch entgegen? Dies ist kein Zufall. Seit Wochen beschäftigt mich der, ehrlich gesagt, verwechselbare Sound von dem kaltschnäuzigen Talent aus Kanada.
Cover und Innendesign dieser Platte schreien das elektronische Genre beim Öffnen förmlich hinaus. Die Worte des Künstlers sind wesentlich zahlreicher als bei bescheidenen Kollegen, gleichzeitig deutlich informativer und, auf die Person bezogen, aufschlussreicher. Joel Zimmerman alias Deadmau5 bezieht sich auf Internet-Memes und spricht eine verzerrte englische Sprache, die ich verstehe. Und von dem was ich bereits von ihm erleben durfte, ist For Lack Of A Better Name, einfach mal so zwischendrin das siebte Studioalbum, das bisher beste Stückchen seiner Werke. Zumindest verjagte es mich zur Abwechslung nicht nach dem ersten Hören. Dies bezeichne ich als Fortschritt in meiner Beziehung zu dem erfolgreichen DJ.

Gleich zu Beginn lege ich fest, dass ich mit sehr viel Erwartung in die Sache hineinging. Hörproben hab ich beiseite gelassen und bin einfach mal mit FML, dem aufheizenden Opener, in die Sache eingestiegen. Schnell begriff ich, dass mich das Ding vermutlich nicht umwerfen würde - auch wenn die Scheibe nach den wenigen Minuten systematisch gesteigertem Gedröhne, verpackt in eine Art Marsch, immer noch gefiel. Mit der Annahme flog ich schnell auf die Fresse - das Track-Doppel Moar Ghosts N Stuff und Ghosts 'n Stuff (aus welchem Grund auch immer in dieser Reihenfolge) haut dank der Unterstützung von Rob Swire nach wie vor dermaßen rein, dass Kavinsky feat. Lovefoxxx mit ihrem Song Nightcall in letzter Minute doch noch um den Titel SONG OF SPRING zittern mussten, (sie haben ihn am Ende doch geholt). Es sind klar die besten Stücke auf der Platte.
Danach wird das Niveau recht gebirgig, und zwar mit hohen Spitzen und tiefen Tälern. Gegen anfänglich starke Skepsis gegenüber Hi Friend! setzte sich mittlerweile mein starkes Interesse daran und die unbestreitbar packende Tanzbarkeit durch. Zugegebenermaßen braucht man da Motivation, Deadmau5 pitcht seinen Sound höher und höher, bis es - nicht nur fast - unangenehm wird.

Diese Mixtur hält sich dann für den Rest der durchhängenderen Hälfte des Albums. Natürlich ist da Lack Of A Better Name, The 16th Hour und das gern gesehene Konzertfinale Strobe - alle drei für sich wirkliche Stimmungsmacher bzw. -abkühler, die nicht nur ein ewig langes sondern auch gutes Hören bieten. Kommt eben darauf an, was man nebenbei so macht - denn Deadmau5 ist keine Musik für das aktive Zuhören, so scheint mir, sondern zum Laufen lassen, während man sich in beispielsweise Wochenendstimmung wälzt und sich an den momentanen Dingen des Lebens erfreut. In dieser Kombination funktioniert der Sound des mittlerweile 31-jährigen unheimlich gut und legt sich richtig ins Innenohr.

Fakt ist aber, es gibt wesentlich besseren Electronic bzw., wenn man so will, Techno. Etwaige andere Kurzunterhalter unter Deadmau5' Discography unterstreichen diesen Fakt ein bisschen.
Die Platte For Lack Of A Better Name hat es jedoch durch eigenständige Kraft und, vorallem zu Beginn, nicht zu bremsende Dynamik, in mein Regal geschafft. Somit seid ihr wenigstens nicht die einzigen, die sich erst mal mit dem leuchtenden Mäusekopf zurechtfinden müssen.

StrawHat
(es gibt auch bessere Reviewer)
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TRACKLIST & HIGHLIGHTS:

01 FML
02 Moar Ghosts N Stuff
03 Ghosts 'n Stuff (feat. Rob Swire)
04 Hi Friend!
05 Bot
06 Word Problems
07 Soma
08 Lack Of A Better Name
09 The 16th Hour
10 Strobe
  
LINKS: 

GHOSTS'N STUFF AUF MYVIDEO.DE: http://www.myvideo.de/watch/5552817/Deadmau5_Ghosts_n_Stuff

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